Baumkontrolle

Die Aufgabe unseres zertifizierten Baumkontrolleurs ist, wie es der Name schon verrät, die Kontrolle der Bäume und des sog. Straßenbegleitgrüns an öffentlichen Straßen und Plätzen der Gemeinden Much und Neunkirchen-Seelscheid. Auch der Baumbestand an den Schulen, Kindergärten und Friedhöfen gehört dazu.

Die Baumkontrollen finden möglichst 2 mal jährlich (in belaubtem und unbelaubtem Zustand) gemäß der Baumkontrollrichtlinie der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V. (FLL) statt.

Bei einer Kontrolle wird das Baumumfeld, der Wurzelbereich, der Stamm und die Krone begutachtet und auf Erkrankungen/Schäden geprüft. Solche Schäden können z.B. Anfahrschäden (durch KFZ), Pilzbefall oder Astabbrüche sein. Die Kontrollergebnisse werden digital festgehalten.

Oberstes Ziel der Arbeit unseres Baumkontrolleurs ist immer der Baumerhalt. Eine Baumfällung ist also das letzte Mittel, wenn Maßnahmen wie z.B. Kronensicherung oder Einkürzung der Baumkrone nicht (weiter) in Frage kommt. Eine Kronensicherung ist eine Art Gurt, der in der Baumkrone angebracht wird und das Auseinanderbrechen von Bäumen verhindern soll. Einkürzung ist der Fachbegriff für das Zurückschneiden der Krone, um dem Baum wieder zu besserer Standfestigkeit zu verhelfen. In manchen Fällen wird die Standsicherheit von maroden Bäumen mit besonderen Techniken (z.B. Ultraschall zur Beurteilung der Dichte des Stammes) überprüft.

Ein weiteres Aufgabengebiet unseres Baumkontrolleurs ist die Zusammenarbeit mit den Umweltbeauftragten der Gemeinden Much und Neunkirchen-Seelscheid. So werden bestimmte Naturschutz-Projekte mit unterstützt, z.B. durch das Aufhängen von Schwalbennistkästen oder die Beobachtung der Waldkauzpopulation.

Darüber hinaus werden im Frühjahr auch Kontrollen in Bezug auf Schädlingsbefall durchgeführt.

Ein besonders heikler Schädling ist der erst seit wenigen Jahren hier bekannte Eichenprozessionsspinner, ein Nachfalter, der seine Nester an Eichen errichtet und seinen Namen aufgrund der Tatsache erhalten hat, dass sich die Raupen entlang des Stammes wie in einer Art kirchlichen Prozession fortbewegen.

Die Haare der Raupen beinhalten ein Nesselgift, das bei Berührung zu Rötungen und Quaddeln (ähnlich Mücken- oder Flohstichen) führt. Manche Menschen reagieren jedoch auch mit schwereren allergischen Reaktionen. Da sich die Raupen mehrfach häuten, sind ihre Brennhaare im Umkreis von Eichen verteilt und können im ungünstigen Fall sogar durch den Wind in die Atemwege gelangen. 

Wird ein Befall von Eichenprozessionsspinnern festgestellt, müssen die Nester daher restlos entfernt werden.

Um die Vermehrung der Population dieses Nachtfalters auf natürliche Art einzudämmen, wurden in den vergangenen zwei Jahren Meisen-Nistkästen sowie Fledermauskästen aufgehängt. Der Plan: Die Meisen fressen die Raupen des Eichenprozessionsspinners (März bis Juni), die Fledermäuse die Falter (Juli bis September). Diese Maßnahme hat im vergangenen Jahr bereits gute Erfolge gebracht und die weitere Vermehrung des Eichenprozessionsspinners in unserem Gemeindegebiet gestoppt.

Eichenprozessionsspinner